Referent*innen

Deutschland

Prof. Dr. Frank Früchtel

Titel des Vortrags: Hilfe als Gemeinschaftsleistung – relationale Formen des Helfens und Versammelns
„Wo Menschen zusammenkommen, muss man mit Wundern rechnen.“ (Hannah Arendt)

Prof. Dr. Frank Früchtel ist Dipl.-Sozialarbeiter und Dipl.-Soziologe; ist Professor für Soziale Arbeit und Dekan des Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. Forschungsschwerpunkt sozialräumliche und relationale, gemeinschaftsbildende Hilfeformen. Tätigkeitsfelder: Suchtberater, Community Social Worker im Bukit Ho Swee Social Service Centre, Singapur, Jugendhilfeplaner bei der Stadt Stuttgart, Geschäftsführer des Kapiti Welcome Trust einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, New Zealand, Jugendhilfeplaner beim National Youth Council, Singapore; Literatur: Früchtel et al. (2013) Sozialer Raum und Soziale Arbeit, Textbook und Fieldbook / Früchtel et al. (2016): Relationale Sozialarbeit / Früchtel/Roth (2017): Familienrat und inklusive, versammelnde Methoden des Helfens. Kontakt: fruechtel@fh-potsdam.de

Hilfe als Gemeinschaftsleistung – relationale Formen des Helfens und Versammelns: Mit instrumentellen Form des Helfens unterstützen Fachkräfte Menschen durch vorwiegend problemlösende Maßnahmen, in relationalen Formen schaffen sie Gelegenheiten für Verbindungen, die bislang unverbundener Möglichkeiten verknüpfen und das instrumentelle Helfen um eine soziale Form ergänzen, die vielleicht weiter reicht, als die Lösung eines Ausgangsproblems, den Kreis erweitert, Gemeinschaft entstehen lässt und das Potential alter und neuer Beziehungen freisetzt. Das relationale, auf Verbundenheit, Beziehung und Resonanz orientierte Menschenbild, wie es bei Martin Buber, Emmanuel Levinas, Harrison White oder Hartmut Rosa entwickelt wurde, unterscheidet sich von individualistischen Menschenbild der Aufklärung und der humanistischen Psychologie, die vom sich selbst entwerfenden Subjekt ausgeht. Hilfeformen relational zu orientieren heißt, den Fall nicht auf den individuellen Klienten zu reduzieren, sondern ein Wider Self, ein Soziales Selbst zu entdecken. Relational denken heißt, den menschlichen Willen, Probleme und Ziele von Personen als zwischenmenschliche interaktive Phänomene zu begreifen. Es heißt aber auch affektive oder traditionale gemeinschaftliche Verbundenheit oder resonante Berührung herzustellen. Menschen bringen permanent andere Menschen in Schwingung und erleben sich dabei selbst als besonders lebendig, menschlich. Interessant an dieser Resonanz ist, dass sie nicht „verfügbar“ ist, man kann sie nicht zielbezogen, d.h. instrumentell herstellen, sondern das Rituelle und Spielerische stehen im Vordergrund. Probleme sind weniger Defizite, die zu eliminieren sind, als Potentiale für Resonanz, weil wir durch die Probleme miteinander in Verbindung kommen und Problemgemeinschaften entstehen. Dabei spielen Affekte, das Ludische, das Experimentelle oder das Traditionelle vielleicht eine bedeutendere Rolle als die rationale Hilfe und rationale Hilfeplanung der instrumentellen Verbindung von Ziel und Mittel. Schließlich ist noch eine symbolische Dimension der Stories zu nennen. Das sind geteilte Narrationen, die in Beziehungen wiederholt erzählt werden und Werte und den Sinn dieser Beziehungen, ihren Inhalt transportieren. Ihnen ist eine gewisse Beziehungsästhetik zu eigen, die in helfenden Beziehung inszeniert werden kann.

Prof. Barbara Bräutigam

Titel des Vortrags: Wie niederschwellige Beratungsangebote nicht nur für Einzelpersonen und Familien, sondern auch für Gruppen und für das Mehrfamiliensetting aufgebaut werden können.

Barbara Bräutigam ist Professorin für Psychologie, Beratung und Psychotherapie an der Hochschule Neubrandenburg und Familienpsychotherapeutin.

Vorgestellt wird die Arbeit des Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete in Neubrandenburg (Vorpommern), das am 1. Januar 2023 auf der Grundlage der Arbeit eines 5-jährigen BMBF-geförderten Third Mission Projektes gegründet wurde.

Im Mittelpunkt des Vortrags steht, wie niederschwellige Beratungsangebote nicht nur für Einzelpersonen und Familien, sondern auch für Gruppen und für das Mehrfamiliensetting aufgebaut werden können.

Markus Föhl

Vortragstitel: Modelle der Familienschule in Deutschland – zwischen Freiwilligkeit und Zwangskontext

Markus Föhl – Diplom Psychologe , systemischer Familientherapeut (SG), Fachgebietsleiter im Jugendamt des LK Cuxhaven für Erziehungsberatung , Kita- Fachberatung und die Familienschulen. Lehrender für MFT im NIMS – Institut.

Nach einer kurzen Beschreibung des Modells der Familienschulen im ländlichen Raum des Landkreises Cuxhaven und der Familienschule in der Großstadt Berlin widmen wir uns den unterschiedlichen Kooperations-/ Zugangsbedingungen. Während gerade in der Berliner Familienschule häufig ein Zwangskontext und damit eine drohende Herausnahme im Vordergrund steht, werden die Familienschulen im Landkreis Cuxhaven oft freiwillig bzw. über eine schulische Zuweisung belegt. Hintergrund sind hier vor allem Vermeidung von Suspendierung und Alternativen zu Schulassistenzen nach dem Paragraph 35a SGB VIII. Der unterschiedliche Zugang schafft unterschiedliche Kontextbedingungen und damit eine andere Rahmung für die Familien. Kooperationsbereitschaft, Erwartungshaltung, Veränderungsdruck und Veränderungswillen der Familien unter den verschiedenen Rahmenbedingungen sollen näher beleuchtet werden.

Nicole Schui

Vortragstitel: Modelle der Familienschule in Deutschland – zwischen Freiwilligkeit und Zwangskontext

Nicole Schui – Förderlehrerin mit dem Schwerpunkt für emotional und soziale Entwicklung . Sie arbeitet in der Familienschule Hemmoor im LK Cuxhaven und ist beratend im Cuxhavener Beratungs- und Unterstützungssystem für Schulen tätig. Lehrende für MFT im NIMS – Institut.

Nach einer kurzen Beschreibung des Modells der Familienschulen im ländlichen Raum des Landkreises Cuxhaven und der Familienschule in der Großstadt Berlin widmen wir uns den unterschiedlichen Kooperations-/ Zugangsbedingungen. Während gerade in der Berliner Familienschule häufig ein Zwangskontext und damit eine drohende Herausnahme im Vordergrund steht, werden die Familienschulen im Landkreis Cuxhaven oft freiwillig bzw. über eine schulische Zuweisung belegt. Hintergrund sind hier vor allem Vermeidung von Suspendierung und Alternativen zu Schulassistenzen nach dem Paragraph 35a SGB VIII. Der unterschiedliche Zugang schafft unterschiedliche Kontextbedingungen und damit eine andere Rahmung für die Familien. Kooperationsbereitschaft, Erwartungshaltung, Veränderungsdruck und Veränderungswillen der Familien unter den verschiedenen Rahmenbedingungen sollen näher beleuchtet werden.

Sylvia Beuth

Vortragstitel: Modelle der Familienschule in Deutschland – zwischen Freiwilligkeit und Zwangskontext

  • Sozialpädagogin, Familientherapeutin, Multifamilientherapeutin, Supervisorin
  • seit 2009 Mitarbeiterin der Familienschule Berlin
  • bildet bei NIMS und in verschiedenen MFT Kontexten aus

Katja Scholz

Vortragstitel: Multifamilientherapie bei Essstörungen – Das Dresdner Modell

Katja Scholz, geboren in Dresden, Sozialpädagogin, Weiterbildung zur Systemischen Paar- und Familientherapeutin sowie zur Mediatorin. Seit Ende der achtziger Jahre Arbeit an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsklinik Dresden.
Mitte der 1990er Jahre wurde an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Dresden eine spezialisierte Fachabteilung für Patienten mit Essstörungen gegründet. Ende der 1990er Jahre wurde die Familientagesklinik für Essgestörte (FTK-E) als zusätzlicher Therapiebaustein eröffnet. Der Aufbau der Familientagesklinik für Essgestörte, die therapeutische Aus- und Weiterbildung sowie die langjährige Supervision wurde von E. Asen begleitet bzw. durchgeführt. Nach einiger Zeit der intensiven Einarbeitung sowohl in die klinischen Besonderheiten des Krankheitsbildes der Anorexia nervosa als auch in die therapeutischen Dynamiken der MFT wuchs der Wunsch nach einer konzeptionellen Bündelung in Form eines Manuals. Es entstand das ‚Dresdner Modell’, um der hohen therapeutischen Komplexität und der Vielschichtigkeit in den Bedürfnissen der Familien, der Eltern und der Patienten einen Rahmen zu geben.

Das Dresdner MFT-Modell bei jugendlichen Patienten mit Anorexia nervosa bündelt mehrere Faktoren, die in einer effektiven Behandlung dieser Essstörung wichtig sind. Zum einen werden die Eltern zu einer Kompetenz im Umgang mit der spezifischen Störung ihres Kindes befähigt. Kompetenz der Familien bedeutet, auch unter alltäglichen Belastungen die oft gestörte emotionale Bindung wieder tragfähig zu gestalten und auf dieser Basis gleichzeitig Konsequenz und Kontrolle im Umgang mit der Störung realisieren zu können. Pseudoharmonie in der Familie soll zu einer durch sichere emotionale Bindung getragenen Konfliktfähigkeit verändert werden. Wenn Eltern immer wieder erleben, nicht für das normale Essen ihres eigenen Kindes sorgen zu können, entstehen Schuld- und Ohnmachtsgefühle, die häufig zu depressiven Belastungsreaktionen der Eltern führen. Durch das Erleben der zunehmenden eigenen Fähigkeit, die Störung des Kindes positiv zu verändern, werden die depressiven Belastungsreaktionen der Eltern gemildert. Die Familien werden nicht als Teil des Problems, sondern ressourcenorientiert als Teil der Lösung gesehen. In diesem Kontext können Lösungen, Bewältigungsstrategien und Ressourcen wahrgenommen und erprobt, aber auch gegenseitige Stützung und Solidarisierung unter den Familien erlebt werden. So können in einem tagesklinischen mehrfamilien-therapeutischen Setting die Effekte einer individuellen Familientherapie, der Gruppentherapie und der tagesklinischen Behandlung gebündelt werden.

Maud Rix

Vortragstitel: Multifamilientherapie bei Essstörungen – Das Dresdner Modell

Maud Rix, geboren in Freiburg, Diplom-Psychologin, Weiterbildung zur Systemischen Familientherapeutin. Seit Anfang der neunziger Jahre Arbeit an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsklinik Dresden.
Mitte der 1990er Jahre wurde an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Dresden eine spezialisierte Fachabteilung für Patienten mit Essstörungen gegründet. Ende der 1990er Jahre wurde die Familientagesklinik für Essgestörte (FTK-E) als zusätzlicher Therapiebaustein eröffnet. Der Aufbau der Familientagesklinik für Essgestörte, die therapeutische Aus- und Weiterbildung sowie die langjährige Supervision wurde von E. Asen begleitet bzw. durchgeführt. Nach einiger Zeit der intensiven Einarbeitung sowohl in die klinischen Besonderheiten des Krankheitsbildes der Anorexia nervosa als auch in die therapeutischen Dynamiken der MFT wuchs der Wunsch nach einer konzeptionellen Bündelung in Form eines Manuals. Es entstand das ‚Dresdner Modell’, um der hohen therapeutischen Komplexität und der Vielschichtigkeit in den Bedürfnissen der Familien, der Eltern und der Patienten einen Rahmen zu geben.

Das Dresdner MFT-Modell bei jugendlichen Patienten mit Anorexia nervosa bündelt mehrere Faktoren, die in einer effektiven Behandlung dieser Essstörung wichtig sind. Zum einen werden die Eltern zu einer Kompetenz im Umgang mit der spezifischen Störung ihres Kindes befähigt. Kompetenz der Familien bedeutet, auch unter alltäglichen Belastungen die oft gestörte emotionale Bindung wieder tragfähig zu gestalten und auf dieser Basis gleichzeitig Konsequenz und Kontrolle im Umgang mit der Störung realisieren zu können. Pseudoharmonie in der Familie soll zu einer durch sichere emotionale Bindung getragenen Konfliktfähigkeit verändert werden. Wenn Eltern immer wieder erleben, nicht für das normale Essen ihres eigenen Kindes sorgen zu können, entstehen Schuld- und Ohnmachtsgefühle, die häufig zu depressiven Belastungsreaktionen der Eltern führen. Durch das Erleben der zunehmenden eigenen Fähigkeit, die Störung des Kindes positiv zu verändern, werden die depressiven Belastungsreaktionen der Eltern gemildert. Die Familien werden nicht als Teil des Problems, sondern ressourcenorientiert als Teil der Lösung gesehen. In diesem Kontext können Lösungen, Bewältigungsstrategien und Ressourcen wahrgenommen und erprobt, aber auch gegenseitige Stützung und Solidarisierung unter den Familien erlebt werden. So können in einem tagesklinischen mehrfamilien-therapeutischen Setting die Effekte einer individuellen Familientherapie, der Gruppentherapie und der tagesklinischen Behandlung gebündelt werden.

Anas Nashef

Kurzvortrag: Die Besonderheiten der Multifamilientherapie mit Kindern und Jugendlichen mit hochfunktionalen Autismus-Formen

Anas Nashef, Dr. phil., Dipl.-Psych., Studium und Promotion in Bremen, langjährige Tätigkeit in Diagnostik, Therapie und Beratung bei Menschen aus dem Autismus-Spektrum und deren Umfeld. Leiter der Autismus-Therapiezentren Bremerhaven, Geestland, Cuxhaven und Hagen im Bremischen sowie Geschäftsführer beim Regionalverband Autismus Bremen.

Vor über zehn Jahren haben er und sein Team Multifamilientherapie im Kontext der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Autismus und deren Familien in Geestland und Bremerhaven eingeführt und konzeptionell weiterentwickelt.

Neben der Beschreibung dieses neuen therapeutischen Zugangs werden im Rahmen des Kurzvortrags die Besonderheiten der Multifamilientherapie mit Kindern und Jugendlichen mit hochfunktionalen Autismus-Formen mit einem starkem Praxisbezug dargelegt.

Tina Schlüter

In diesem Panel wird MFT bei Essstörungen nach dem Dresdener Modell vorgestellt und die familienbasierten Behandlungsangebote in Deutschland aufgezeigt.

Dr. med. Tina Schlüter ist Chefärztin der Außenstellen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie des Klinikums am Weissenhof in Weinsberg.

Essstörungen im Jugendalter sind häufige und schwere psychiatrische Erkrankungen, die Behandler und die Familie der Betroffenen vor sehr große Herausforderungen stellen. Eltern fühlen sich häufig hilflos und schuldig, dabei sind sie für die Genesung die wichtigsten Unterstützer.

Multifamilientherapie bei Essstörungen unterstützt die Betroffenen und die Familie dabei, die Erkrankung besser zu verstehen und die durch die Erkrankung sehr beeinträchtigt innerfamiliäre Interaktion wieder zu verbessern und die Unterstützung durch die Familie wieder besser anzunehmen .

Klaus Henner Spierling

Dipl. Psych, Systemische Therapeut, Systemischer Kinder- und Jugendlichentherapeut und Systemisch-lösungsorientierter Coach und Supervisor (SG), MarteMeo-Therapeut
Lehrender für Multifamilientherapie am NIMS-Institut
Kidstime Trainer
Bereichsleiter für Gruppen- und Familienbezogene Angebote im Sozialpädiatrischen Zentrum Rotenburg (Wümme)

Katrin Stratmann

  • Diplom-Pädagogin
  • Systemische Familientherapeutin
  • Multifamilientherapeutin
  • Mitarbeit im Projekt neuanFANg in Berlin
  • neuanFANg – FAN FamilienANlauf e.V.

Stephanie Glaßl

  • Diplom-Pädagogin
  • Systemische Familientherapeutin
  • Multifamilientherapeutin
  • Mitarbeit im Projekt NeuStart in Leipzig
  • Familiengruppe NeuStart nach § 27 (2) SGB VIII – Plan L – Leipzig

Prof. Dr. Andrea Goll-Koplka

Short Presentation of a study on the effects on working together and for the Team in clinical settings through leading together multifamily therapy groups.

  1. Short Presentation of a study on the effects on working together and for the Team in clinical settings through leading together multifamily therapy groups.
  2. Ideas and encouragements for MFT practitioners to conduct themselves some research

Andrea Goll-Kopka, Prof. Dr., Psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin; Kassenzugelassene Lehrtherapiepraxis für TP und systemische Therapie; Lehrtherapeutin für Tanztherapie (BTD);  Lehrende & Supervisorin; Jahrzehntelange Erfahrung mit der Durchführung eigener MFT Gruppen; Zunächst Forschung zu MFT als Praktikerin; dann als Professorin in einem Masterstudiengang Psychosoziale Beratung und Gesundheitsförderung.

Dr. rer. nat. Jeanette Schadow

Method-integrative therapy evaluation of multifamily therapy

Multifamily Therapy (MFT), as an evidence-based procedure, brings together several families affected by a similiar pathology. Families are directly and actively involved in the therapeutic process and can share experiences as well as support and learn from each other. MFT has become an increasingly successful treatment in clinics, schools and social institutions and has been studied for its effectiveness over the last 30 years. A major problem of this research is the diversity of underlying theoretical models and settings as well as its frequent combination with other therapeutic methods.
In our clinic for child and adolescent psychiatry, MFT has been established as an important part of treatment for over 10 years and takes place every two weeks. During this time, we evaluated the effectiveness of multifamily therapy in different age groups. In our presentation we report on the results and experiences regarding qualitative and quantitative research approaches. As other studies have already reported, we found that the research of MFT is often in conflict between internal and external validity. The study conditions in a clinical context often do not allow adequate control of confounding variables. Furthermore, research designs not fulfilling the critera of RCT-studies and showing other methodological weaknesses often limit generalized conclusions. How can appropriate research approaches be found that nevertheless provide valid results that can be generalized to other contexts? This presentation will give some answers to the questions and invite a discussion to create more links between MFT research and practice.

Frankreich

Noël Pommepuy

Vortragstitel: Mehrfamilientherapie als präventives Setting für schwere ASD bei Kleinkindern und ihren Eltern

Noël Pommepuy ist Kinder- und Jugendpsychiater, Familientherapeut und Abteilungsleiter am Krankenhaus Ville-Evrard (Neuilly-sur-Marne, Frankreich).

Mit seinem Team entwickelte er mehrere Dienste, die auf systemischen Ansätzen innerhalb von MFT aufbauen und für Familien verfügbar sind. Viele spezifische MFT-Programme wurden seit 2018 in seiner Abteilung geleitet, darunter: jugendliche Anorexia nervosa, jugendliche Bulimia nervosa, suizidgefährdete Jugendliche, Familienklassenzimmer, Kleinkinder mit ASD. Er praktiziert und lehrt systemische Familientherapie und Mehrfamilientherapie in Paris, Frankreich und Belgien.

A new setting for adolescent school refusal : the MULTI FAST group Salomé Grandclerc, Aurélie Harf, Eloïse Hellier, Sevan Minassian

Abstract: School refusal in adolescence, defined as the inability to go to school due to anxiety, has become a real public health issue by its magnitude and by the clinical and societal questions it raises. The involvement of families in health care systems is fundamental.
After examining what is exactly school refusal in adolescence and the objectives of multifamily therapy, we will describe a new care system at the Maison des Adolescents, in Paris : the MULTI FAST group, a multifamily therapy system focused on school refusal in adolescence.

Eloïse Hellier works as a psychologist, Salomé Grandclerc, Aurélie Harf and Sevan Minassian work as child and adolescent psychiatrists in a “Maison des Adolescents” (“House of Adolescents”), which is a department where adolescents from 11 to 18 years old can meet pediatricians, psychologists, nurses, dieteticians, psychiatrists, etc. Adolescents and their families can come without any appointment. The four of us are family therapists and families are placed at the heart of the healthcare system in the Maison des Adolescents.

Großbritannien

Eia Asen

Prof. Dr. med. Eia Asen ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, wie auch Facharzt für Erwachsenenpsychiatrie und -psychotherapie.

Prof. Dr. med. Eia Asen ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, wie auch Facharzt für Erwachsenenpsychiatrie und -psychotherapie. Er studierte Medizin in Berlin und arbeitet seit mehr als 40 Jahren in London. Er arbeitet zur Zeit am Anna Freud Centre in London und hat eine Gastprofessur am University College London. Er war viele Jahre Direktor des Marlborough Family Service, einer systemisch orientierten, gemeindenahen ambulanten Psychiatrie- und Psychotherapieversorgung für das Zentrum Londons. Er unterrichtet in vielen Ländern und veröffentlichte mehrere Bücher und Artikel. In der Wissenschaft haben seine Forschungsprojekte u. a. zur Paartherapie bei Depression, Multifamilientherapie bei Anorexia Nervosa und verhaltensgestörten Kindern sowie zur mentalisationsbasierten Therapie mit Familien (MBT-F) einen hohen Stellenwert.

Alan Cooklin

Dr. Alan Cooklin wurde sowohl als Allgemeinmediziner als auch als Kinder- und Jugendpsychiater ausgebildet.

Dr. Alan Cooklin wurde sowohl als Allgemeinmediziner als auch als Kinder- und Jugendpsychiater in Edinburgh, Schottland, ausgebildet – wo er 1968 zum ersten Mal auf Mehrfamiliengruppen in der Jugendabteilung traf. Bis 1995 leitete er den Marlborough Family Service innerhalb des nationalen Gesundheitsdienstes , wo er seine Erfahrungen und Fähigkeiten einsetzte, um ein Angebot für psychische Gesundheit „für alle Altersgruppen“ zu entwickeln, mit Multi Familien Gruppen als Schlüsselelement. Zudem hat er bei Gerichten als Sachverständiger für Kinderschutz und an den Krankenhäusern des University College London als pädiatrischer Berater gearbeitet. Er hat auf vier Kontinenten gelehrt und zahlreiche Publikationen veröffentlicht; zuletzt ein Buch mit Beiträgen von Jugendlichen und Fachleuten mit seiner Frau Gill Gorell Barnes über psychische Erkrankungen der Eltern. In seinen frühen Jahren war er daneben Direktor des Instituts für Familientherapie und Vorsitzender der Association for Family Therapy.

Im Jahr 2000 leitete er mit seinem Team die Kidstime-Workshops in einer psychiatrischen Klinik in London ein, wo sie Mitarbeiter für die Arbeit mit den Familien ihrer Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen geschult hatten. Als sich die Idee des Mehrfamilienmodells von Kidstime entwickelte und erweiterte, gründete er die Kidstime Foundation (jetzt wiedergeboren als „Ourtime“), die Kidstime als Mehrfamilienerlebnis weiter entwickelt und erweitert.

Brenda McHugh

Brenda McHugh ist Lehrerin und beratende systemische Familienpsychotherapeutin, ausgebildet am Institute of Family Therapy, London.

Nachdem sie an regulären Grundschulen (Neil) und weiterführenden Schulen (Brenda) unterrichtet hatten, wechselten sie zum Marlborough Family Service, der Teil der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie im Zentrum Londons war. Sie wurden klinische Supervisoren und Tutoren im MSc-Ausbildungskurs des IFT. Sie haben gemeinsam das erste Mehrfamilien-Klassenzimmer für Kinder und Jugendliche geschaffen, die von der Schule ausgeschlossen wurden und/oder aufgrund ihrer Angst oder ihres emotionalen Wohlbefindens Schwierigkeiten haben, die Schule zu besuchen. Sie schufen die ersten Mehrfamiliengruppen im Schulmodell der Praxis. Diese sollen Kinder und ihre Familien in Schulen in Zusammenarbeit mit Lehrern oder anderen pädagogischen Fachkräften unterstützen. Sie produzierten gemeinsam ein Online-Schulungspaket und ein Handbuch zur Einrichtung und Führung von Mehrfamiliengruppen in Schulen. Sie haben die Pears Family School mitbegründet, eine Schule für alternative Versorgung, die einigen der am meisten beunruhigten und beunruhigenden Kinder helfen soll, die aufgrund ihrer extremen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit komplexen familiären oder psychischen Problemen von der Schule ausgeschlossen wurden. Die Schule erhält auch Empfehlungen von Kindern und Jugendlichen, die längere Zeit nicht zur Schule gegangen sind. Die Family School ist die einzige systemische Schule für Familien und Mehrfamilienhäuser im Vereinigten Königreich. Es wurde bei seiner ersten Inspektion durch das Inspektionsteam des Bildungsministeriums im Jahr 2017 als „herausragend“ bewertet. Im November 2022 wurde es weiterhin als „hervorragend“ beurteilt. Andere Gebiete des Vereinigten Königreichs versuchen derzeit, das Familienschulmodell nachzubilden. Sie haben im gesamten Vereinigten Königreich Fachkräfte aus den Bereichen Schule, Gesundheit, Psychotherapie und Sozialfürsorge umfassend ausgebildet. Dies basiert auf einem Lehrplan zur Einführung eines familiensystemischen Rahmens zur Verbesserung und Entwicklung eines effektiven Engagements von Eltern und Betreuern in Schulen. Sie haben sich in Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Polen und Deutschland erneut umfassend zu einem Lehrplan für systemische Interventionen in Familien und Mehrfamilienhäusern in Schulen weitergebildet. Sie entwickeln und führen derzeit ein Schulungsprogramm durch, das speziell darauf ausgerichtet ist, Eltern und Betreuern ihre eigene Qualifikation in Bezug auf die psychische Gesundheit von Kindern und Familien zu vermitteln. Sie führen außerdem systemische Schulungen in Instructional Coaching für Schulfachkräfte durch, mit dem Ziel, die Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern, wie Eltern und Betreuer in Schulen eingebunden werden können, um mit dem Schulpersonal zusammenzuarbeiten. Sie haben zudem viele Artikel geschrieben und Bücher über systemische Ansätze zur Arbeit in Schulen mitverfasst.

Neil Dawson

Neil Dawson ist Lehrer und beratender systemischer Familienpsychotherapeut, ausgebildet am Institute of Family Therapy, London.

Nachdem sie an regulären Grundschulen (Neil) und weiterführenden Schulen (Brenda) unterrichtet hatten, wechselten sie zum Marlborough Family Service, der Teil der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie im Zentrum Londons war. Sie wurden klinische Supervisoren und Tutoren im MSc-Ausbildungskurs des IFT. Sie haben gemeinsam das erste Mehrfamilien-Klassenzimmer für Kinder und Jugendliche geschaffen, die von der Schule ausgeschlossen wurden und/oder aufgrund ihrer Angst oder ihres emotionalen Wohlbefindens Schwierigkeiten haben, die Schule zu besuchen. Sie schufen die ersten Mehrfamiliengruppen im Schulmodell der Praxis. Diese sollen Kinder und ihre Familien in Schulen in Zusammenarbeit mit Lehrern oder anderen pädagogischen Fachkräften unterstützen. Sie produzierten gemeinsam ein Online-Schulungspaket und ein Handbuch zur Einrichtung und Führung von Mehrfamiliengruppen in Schulen. Sie haben die Pears Family School mitbegründet, eine Schule für alternative Versorgung, die einigen der am meisten beunruhigten und beunruhigenden Kinder helfen soll, die aufgrund ihrer extremen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit komplexen familiären oder psychischen Problemen von der Schule ausgeschlossen wurden. Die Schule erhält auch Empfehlungen von Kindern und Jugendlichen, die längere Zeit nicht zur Schule gegangen sind. Die Family School ist die einzige systemische Schule für Familien und Mehrfamilienhäuser im Vereinigten Königreich. Es wurde bei seiner ersten Inspektion durch das Inspektionsteam des Bildungsministeriums im Jahr 2017 als „herausragend“ bewertet. Im November 2022 wurde es weiterhin als „hervorragend“ beurteilt. Andere Gebiete des Vereinigten Königreichs versuchen derzeit, das Familienschulmodell nachzubilden. Sie haben im gesamten Vereinigten Königreich Fachkräfte aus den Bereichen Schule, Gesundheit, Psychotherapie und Sozialfürsorge umfassend ausgebildet. Dies basiert auf einem Lehrplan zur Einführung eines familiensystemischen Rahmens zur Verbesserung und Entwicklung eines effektiven Engagements von Eltern und Betreuern in Schulen. Sie haben sich in Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Polen und Deutschland erneut umfassend zu einem Lehrplan für systemische Interventionen in Familien und Mehrfamilienhäusern in Schulen weitergebildet. Sie entwickeln und führen derzeit ein Schulungsprogramm durch, das speziell darauf ausgerichtet ist, Eltern und Betreuern ihre eigene Qualifikation in Bezug auf die psychische Gesundheit von Kindern und Familien zu vermitteln. Sie führen außerdem systemische Schulungen in Instructional Coaching für Schulfachkräfte durch, mit dem Ziel, die Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern, wie Eltern und Betreuer in Schulen eingebunden werden können, um mit dem Schulpersonal zusammenzuarbeiten. Sie haben zudem viele Artikel geschrieben und Bücher über systemische Ansätze zur Arbeit in Schulen mitverfasst.

Gerry Byrne

Gerry ist beratender psychoanalytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (Tavistock), beratender Krankenpfleger und Psychotherapeut für Erwachsene.

Gerry ist beratender psychoanalytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (Tavistock), beratender Krankenpfleger und Psychotherapeut für Erwachsene. Darüber hinaus ist er als Praktiker, Supervisor und Ausbilder (Erwachsene, Jugendliche und Familien) für das Anna Freud National Centre for Children and Families in der mentalisierungsbasierten Behandlung (MBT) tätig. Er schult und supervidiert MBT-Programme und Kliniker im Vereinigten Königreich und international und leitet MBT-Schulungen für das Zentrum in Irland.
Gerry entwickelte in Zusammenarbeit mit Nick Midgley, Anthony Bateman und Peter Fonagy am Anna Freud National Centre einen Ansatz und ein Behandlungsprogramm zur Verringerung des Misshandlungsrisikos in Hochrisikofamilien – das Lighthouse MBT-Parenting Programme (LLP). Das LLP ist eine manualisierte, innovative Anpassung der mentalisierungsbasierten Behandlung (MBT), die darauf abzielt, Kindesmisshandlung durch die Förderung von epistemischem Vertrauen, Mentalisierung und einfühlsamer Fürsorge der Eltern zu verhindern. Sie basiert auf psychoanalytischen, bindungs- und mentalisierungsbezogenen Konzepten. Derzeit gibt es sechs verschiedene manualisierte Lighthouse-MBT-P-Programme für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Das Lighthouse-Programm wird vor allem auch in MFT-Kontexten eingesetzt um in den MFT Übungen das mentalisieren in Eltern/Kinder Gruppen in vivo zu üben.

Italien

Riccardo Canova

Komplexität, vom lateinischen cum-plexus, bedeutet verflochten oder verwoben. Eine komplexe Situation kann nicht vereinfacht werden, denn sie würde dadurch ihre Eigenschaften verlieren. Der Komplex ist nicht reduzierbar.
Kompliziert, vom lateinischen cum-plica, bedeutet hingegen etwas, das vereinfacht werden kann, sin plica. Eine schwierige oder sehr schwierige Situation, wie die von belasteten Familien, für kompliziert zu halten, würde bedeuten, einzugreifen, indem man versucht, das Problem auf seine Bestandteile zu reduzieren.
Das könnte zum Beispiel dazu führen, dass man versucht, Probleme einfach linear auf seine Bestandteile zu reduzieren, anstatt nach Verbindungen, Verknüpfungen, Wechselwirkungen und möglichen Lösungen zu suchen.
So besteht die Gefahr, Menschen zu bewerten, zu beurteilen und zu denken, dass man sie
belehren muss oder belehren kann, z. B. Eltern zu erziehen.
Hinter diesen Verhaltensweisen steht immer (bzw. immer noch) die Vorstellung, dass es eindeutig richtige und falsche Lösungswege gibt.

Die ständige Rückbesinnung auf die Komplexität, d. h. das Bewusstsein, dass jeder von uns und jede unserer Verhaltensweisen mit den anderen verbunden und auch von den anderen abhängig ist, dass es also keine simplen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang gibt, sondern dass wir in einem kontinuierlichen zirkulären Prozess ständig uns gegenseitig und beeinflusst werden, kann uns davor bewahren, "erkenntnistheoretische Fehler" zu machen.

Obwohl die meisten systemischen Familientherapeuten den Unterschied zwischen Komplexität und Kompliziertheit kennen, ist es in der klinischen Praxis dennoch üblich, so an schwierige Situationen heranzugehen, als ob sie kompliziert statt komplex wären.

Es soll veranschaulicht werden, wie ein Ansatz, der diese Aspekte ständig im Auge behält, dazu beitragen kann, die Wirkung einer Intervention, wie z. B. Kinder aus der Klemme zu verbessern. Die Keystones des „Kinder aus der Klemme“ Ansatzes beschreiben eine Haltung, die in diese Ideen berücksichtigen.

Niederlande

Elisa van Ee

Vortragstitel: Familien an vorderster Front – MFT für Veteranenfamilien in den Niederlanden

Prof. Dr. Mr. Elisa van Ee ist berufene Professorin für Entwicklungspsychotraumatologie an der Radboud Universität und leitende Ausbilderin für Psychotherapie bei SPON. Darüber hinaus arbeitet sie als klinische Psychologin, Familientherapeutin und Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung „Trauma und Genesung“ am Topclinical Psychotraumacenter Zuid-Nederland von Reinier van Arkel, einer Einrichtung für psychische Gesundheit in ‘s-Hertogenbosch. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Bedeutung sozialer Beziehungen bei der Wiederherstellung traumabedingter Probleme nach Krieg und Gewalt.

Seit Jahren bietet das „Psychotraumacentrum Zuid-Nederland“ niederländischen Veteranen und ihren Familien MFT an. Diese Veteranen leiden unter schweren und chronischen posttraumatischen Belastungsstörungen oder anderen psychologischen Symptomen im Zusammenhang mit ihren Erfahrungen während der Missionen. Grundlage dieses MFT-Programms ist das Malborough-Modell, das Programm ist jedoch an die Bedürfnisse dieser speziellen Zielgruppe angepasst.

In dieser Präsentation werden Anpassungen und Erfahrungen mit diesem Programm diskutiert. Es werden Ergebnisse einer qualitativen Studie zur Wirksamkeit von MFT sowie vorläufige Ergebnisse einer quantitativen Studie vorgestellt.

Wendy Boezer

Wendy Boezer ist Familientherapeutin. Sie ist spezialisiert auf Familien, die mit den Folgen von Traumen konfrontiert sind, und arbeitet am Psychotraumacenter Zuid-Nederland.

Trudy Mooren

Vortragstitel: Neue Wurzeln – Familiengruppen für Flüchtlinge in den Niederlanden

Trudy Mooren arbeitet als klinische Psychologin und Familientherapeutin im ARQ Centrum’45, einem Institut zur Beurteilung und Behandlung von traumatischen Belastungsstörungen. Sie ist berufene Professorin am Institut für Klinische Psychologie der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Utrecht. Ihre Arbeit, sowohl klinisch als auch wissenschaftlich, konzentriert sich auf das Verständnis und die Linderung der Folgen von Psychotrauma für familiäre Beziehungen. In den letzten Jahren hat sie mit ihrem Team innerhalb des ARQ Centrum’45 ihre klinische Erfahrung mit der Mehrfamilientherapie auf Frühinterventionsgruppen für Flüchtlingsfamilien in Asylbewerberzentren und Gemeinden in den Niederlanden übertragen.

In diesem Beitrag werden Erfahrungen und Ergebnisse einer systematischen Prozessevaluation vorgestellt. Diese Forschung umfasst Genauigkeitsprüfungen des Programms, Fokusgruppeninterviews mit Moderationsteams sowie Interviews mit Teilnehmern. Ziel des Vortrags ist es, die Machbarkeit und Relevanz von Familiengruppen für die Umsiedlung von Migranten zu diskutieren.

Elisabeth van der Heide

Helping families and their network in conflict by using the NKM-keystones

Helping families and their network in conflict by using the NKM-keystones
This text is based on an article of Justine van Lawick (2022).
In our work with children, parents, and their network caught in spirals of high conflict after divorce, my colleagues Margreet Visser en Justine van Lawick developed a group program called No Kids in the Middle.
No Kids in the Middle (NKM) is a multi-family intervention for families who want to reduce the impact of their disputes on children. The structure of the intervention comprises of two separate concurrent groups; one for the parents and one for their children. Two facilitators work with the parents and two facilitators work with the children. Each group will involve 6-8 families working together over eight group sessions.
There is no protocol for the treatment with all the elements and steps minute by minute, because all families, all groups and also all therapeutic teams are different. Other countries that work with No Kids in the Middle have made their own culturally sensitive adjustments. The program is most effective when it stays alive and in movement. Reflecting on the elements that need to be there, we formulated the fundaments of our work. Fundaments to stand on, to position ourselves and which leave a lot of space for variation and adaptation.
These keystones seem to be helpful in all our work and particularly in working with relationships and families where conflicts escalate. So, not only in high conflict divorce cases, but also in other (family)systems, for instance when foster parents, biological parents and a social worker are in conflict and children suffer from it.
Working with families among whom conflicts escalate, we have to be aware that there is also a social and professional network that is part of the destructive dynamics. Spirals of violence are contagious, and everybody can get infected. In order not to get caught in these conflictuous spirals, therapists need to position themselves. Keystones can function as lightposts to find a way without getting lost.
Six keystones help us to position ourselves and maintain a therapeutic space: a supportive, warm, not blaming and present attitude; collaboration with networks; child-centred; fighting the destructive dynamics and not the people; letting go; and oriented at experiencing. When feeling stuck it helps to reflect on which keystone has been neglected. This way of working keeps us alive and flexible in finding possibilities in often impossible circumstances.
In this talk I will try to inspire you by presenting one or two examples from my practice of how the NKM-keystones are helpful in finding a way out of a conflict in a family and (professional) network.

Lawick, M.J. (2022). The context and core of relational violence in families. Australian and New Zealand Journal of Family Therapy, 43, 398–411.

Österreich

Christian Kraus

In unserem Vortrag möchten wir über die Implementierung und den Ausbau der FiSch-Klassen in Wien sprechen und unsere Erfahrungen auf der inhaltlichen Ebene in der Verschränkung von pädagogischen und MFT – Übungen sowie unsere bildunterstützte Zielarbeit erläutern.

AHS / NMS- Lehrer,
Beratungslehrer,
Fortbildung zum FiSch-Lehrer
***
In unserem Vortrag möchten wir eingangs über die Implementierung und den Ausbau der FiSch-Klassen in Wien sprechen. Besonderheiten auf bildungspädagogischer und institutioneller Ebene betreffen dabei die Arbeit mit Vorschulklassen und eine auf eine weitreichendere Umsetzung zielende, gelingende Nachbetreuung.
Weiters können wir unsere Erfahrungen auf der inhaltlichen Ebene in der Verschränkung von pädagogischen und MFT – Übungen sowie unsere bildunterstützte Zielarbeit erläutern.

Andrea Murth

In unserem Vortrag möchten wir über die Implementierung und den Ausbau der FiSch-Klassen in Wien sprechen und unsere Erfahrungen auf der inhaltlichen Ebene in der Verschränkung von pädagogischen und MFT – Übungen sowie unsere bildunterstützte Zielarbeit erläutern.

Beratungslehrerin,
Dipl. Lebens - und Sozialberaterin,
Fortbildung zur FiSch-Lehrerin/Coach,
Ausbildung zur MFT - Trainerin
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In unserem Vortrag möchten wir eingangs über die Implementierung und den Ausbau der FiSch-Klassen in Wien sprechen. Besonderheiten auf bildungspädagogischer und institutioneller Ebene betreffen dabei die Arbeit mit Vorschulklassen und eine auf eine weitreichendere Umsetzung zielende, gelingende Nachbetreuung.
Weiters können wir unsere Erfahrungen auf der inhaltlichen Ebene in der Verschränkung von pädagogischen und MFT – Übungen sowie unsere bildunterstützte Zielarbeit erläutern.

Polen

Agnieszka Lelek

Wenn es um Erziehung geht, ist Liebe nicht genug. Als Therapeuten-Team möchten wir ein spezifisches Modell der Multi-Familien-Gruppe (MFT) für Adoptivfamilien vorstellen.

Wenn es um Erziehung geht, ist Liebe nicht genug. Als Therapeuten-Team möchten wir ein spezifisches Modell der Multi-Familien-Gruppe (MFT) für Adoptivfamilien vorstellen. Da die Betreuung nach der Adoption in Polen derzeit begrenzt ist, ist diese MFT-Gruppe ein innovativer Ansatz, um auf die Bedürfnisse von Adoptivfamilien einzugehen. Adoptiveltern sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. traumatischen Erlebnissen und Bindungsstörungen der Kinder sowie neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Dadurch ist die Mentalisierung kindlicher innerer Prozesse deutlich schwieriger als in leiblichen Familien. Während der MFT-Sitzungen konzentrieren wir uns darauf, ein besseres Verständnis für die Gefühle von Kindern zu entwickeln, die Rolle der Eltern zu unterstützen, Vertrauen und Unterstützung zwischen den Familien aufzubauen. Infolgedessen entwickeln Adoptivfamilien eine bessere Mentalisierung der Psyche eines Kindes, was ein besseres Verständnis und eine bessere Unterstützung für das zukünftige Wachstum eines Kindes gewährleistet.

Agnieszka Kozik-Merino

Wenn es um Erziehung geht, ist Liebe nicht genug. Als Therapeuten-Team möchten wir ein spezifisches Modell der Multi-Familien-Gruppe (MFT) für Adoptivfamilien vorstellen.

Wenn es um Erziehung geht, ist Liebe nicht genug. Als Therapeuten-Team möchten wir ein spezifisches Modell der Multi-Familien-Gruppe (MFT) für Adoptivfamilien vorstellen. Da die Betreuung nach der Adoption in Polen derzeit begrenzt ist, ist diese MFT-Gruppe ein innovativer Ansatz, um auf die Bedürfnisse von Adoptivfamilien einzugehen. Adoptiveltern sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. traumatischen Erlebnissen und Bindungsstörungen der Kinder sowie neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Dadurch ist die Mentalisierung kindlicher innerer Prozesse deutlich schwieriger als in leiblichen Familien. Während der MFT-Sitzungen konzentrieren wir uns darauf, ein besseres Verständnis für die Gefühle von Kindern zu entwickeln, die Rolle der Eltern zu unterstützen, Vertrauen und Unterstützung zwischen den Familien aufzubauen. Infolgedessen entwickeln Adoptivfamilien eine bessere Mentalisierung der Psyche eines Kindes, was ein besseres Verständnis und eine bessere Unterstützung für das zukünftige Wachstum eines Kindes gewährleistet.

Roma Ulasinska

Wenn es um Erziehung geht, ist Liebe nicht genug. Als Therapeuten-Team möchten wir ein spezifisches Modell der Multi-Familien-Gruppe (MFT) für Adoptivfamilien vorstellen.

Wenn es um Erziehung geht, ist Liebe nicht genug. Als Therapeuten-Team möchten wir ein spezifisches Modell der Multi-Familien-Gruppe (MFT) für Adoptivfamilien vorstellen. Da die Betreuung nach der Adoption in Polen derzeit begrenzt ist, ist diese MFT-Gruppe ein innovativer Ansatz, um auf die Bedürfnisse von Adoptivfamilien einzugehen. Adoptiveltern sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert, wie z. B. traumatischen Erlebnissen und Bindungsstörungen der Kinder sowie neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Dadurch ist die Mentalisierung kindlicher innerer Prozesse deutlich schwieriger als in leiblichen Familien. Während der MFT-Sitzungen konzentrieren wir uns darauf, ein besseres Verständnis für die Gefühle von Kindern zu entwickeln, die Rolle der Eltern zu unterstützen, Vertrauen und Unterstützung zwischen den Familien aufzubauen. Infolgedessen entwickeln Adoptivfamilien eine bessere Mentalisierung der Psyche eines Kindes, was ein besseres Verständnis und eine bessere Unterstützung für das zukünftige Wachstum eines Kindes gewährleistet.

Schweden

Ulf Wallin

Ulf Wallin, MD, PhD. Zugelassener Familientherapeut, Kinder- und Jugendpsychiater, Leiter der Forschung und Entwicklung des Zentrums für Essstörungen in Lund, Schweden.

Die klinische Arbeit, die ich heute mache, konzentriert sich auf eine intensive Familienbehandlung mit jungen Patienten mit schwerer restriktiver Essstörung. Meine Forschung konzentriert sich auf denselben Bereich und beinhaltet auch langfristige Follow-ups. In den nordischen Ländern haben wir ein Multi-Familien-Therapie Netzwerk für Essstörungen, das verschiedene Einheiten für Essstörungen zusammenbringt; Wir treffen uns regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Es gibt viele Ähnlichkeiten, aber es gibt auch einige Unterschiede, die sich auf unsere Arbeitsweise auswirken. Die Mehrfamilientherapie ist eine Behandlung, die seit 18 Jahren angewendet wird und während dieser Zeit haben diverse Veränderungen stattgefunden. In den verschiedenen Ländern wurden lokale Anpassungen vorgenommen, z.B. wie man um die gemeinsamen Mahlzeiten herum arbeitet. Es gibt andere Unterschiede innerhalb der Länder, die die Behandlung beeinflussen, wie z. B. die geografischen Bedingungen. Auch das Behandlungsmodell hat sich in diesen 15 Jahren aufgrund der klinischen Erfahrungen geändert, und innerhalb derselben Behandlungsmethode sind verschiedene klinische Praktiken entstanden. Die Änderungen umfassen einen kürzeren Zeitrahmen, eine Änderung in Bezug auf andere Betreuer, aber auch die Art und Weise, wie wir mit den Familien arbeiten. Ich werde Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen Ländern und verschiedenen Einheiten für Essstörungen darstellen. Ich werde auch die scheinbar grundlegenderen Aspekte des Behandlungsmodells in Bezug auf die geänderten Aspekte erörtern.

Schweiz

Eva Schilling

Eva Schilling und Elisa Ruoff berichten über MFA in der Regelschule: praxisnah, kreativ, positiv bestärkend.

Multifamilientherapeutin DGSF
Systemische Beraterin (MAS)
Primarlehrerin und Schulleiterin
Seit 2014 Leiterin von MFA Angeboten in der Regelschule
Aufbau und Leitung der Familienklasse Limmattal (Zürich)
Eva Schilling und Elisa Ruoff berichten über MFA in der Regelschule: praxisnah, kreativ, positiv bestärkend.

Ihre Familienklasse Limmattal (Zürich) ist ein MFA-Angebot in der Regelschule. Sie bieten für 14 Schulen eines Zürcher Schulkreises drei wöchentliche MFA Gruppen an. Sie pflegen eine enge Zusammenarbeit mit der Schule. Neben Verhaltenszielen im Unterricht, liegt der Fokus auf positiven Rückmeldungen seitens der Lehrpersonen. In ihrem Workshop geben sie Einblick in ihre Arbeit. Sie zeigen an Beispielen aus der Praxis, wie sie die klassische MFA an die Zusammensetzung und die aktuellen Themen der Gruppe anpassen. Bilder und Symbole erweitern sie mit narrativen Elementen. Geschichten und kreative Aktivitäten dienen als Wirkverstärker.

Elisa Ruoff

Eva Schilling und Elisa Ruoff berichten über MFA in der Regelschule: praxisnah, kreativ, positiv bestärkend.

Multifamilientherapeutin DGSF
Systemische Beraterin (MAS)
Primarlehrerin und Schulleiterin
Seit 2014 Leiterin von MFA Angeboten in der Regelschule
Aufbau und Leitung der Familienklasse Limmattal (Zürich)
Eva Schilling und Elisa Ruoff berichten über MFA in der Regelschule: praxisnah, kreativ, positiv bestärkend.

Ihre Familienklasse Limmattal (Zürich) ist ein MFA-Angebot in der Regelschule. Sie bieten für 14 Schulen eines Zürcher Schulkreises drei wöchentliche MFA Gruppen an. Sie pflegen eine enge Zusammenarbeit mit der Schule. Neben Verhaltenszielen im Unterricht, liegt der Fokus auf positiven Rückmeldungen seitens der Lehrpersonen. In ihrem Workshop geben sie Einblick in ihre Arbeit. Sie zeigen an Beispielen aus der Praxis, wie sie die klassische MFA an die Zusammensetzung und die aktuellen Themen der Gruppe anpassen. Bilder und Symbole erweitern sie mit narrativen Elementen. Geschichten und kreative Aktivitäten dienen als Wirkverstärker.

Elisabeth Merklin

In diesem Referat berichtet Elisabeth Merklin von ihrer Arbeit und den besonderen Herausforderungen und Chancen der Multifamilienarbeit zum Thema Angst.

Elisabeth Merklin ist Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie co-leitet das Kompetenzzentrum KJP Oberland der Universitären Psychiatrischen Dienste im Berner Oberland (Schweiz). Dort hat sie eine psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche mit familientherapeutischem Schwerpunkt aufgebaut.

An einem Tag der Woche werden alle Kinder und Jugendlichen von mindestens einem Elternteil begleitet. Im Rahmen dieser Multifamilientage werden gemeinsam mit den interdisziplinär arbeitenden Coaches therapeutische und pädagogische Themen aufgegriffen, die den Familien auch im Alltag begegnen. Angst und Unsicherheit sind dabei ein großes Thema. Die unterschiedlichen Settings innerhalb der Gruppe eignen sich hervorragend, um seinen Ängsten zu begegnen, soziale und emotionale Kompetenzen zu üben.

In diesem Referat berichtet Elisabeth Merklin von ihrer Arbeit und den besonderen Herausforderungen und Chancen der Multifamilienarbeit zum Thema Angst.