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„Kinder aus der Klemme“

Diese Interventionen für Familien in hochkonflikthaften Trennungssituationen wurde von Justine van Lawick und Margreet Visser in den Niederlanden am LOERENZHUIS Instituut voor Systeemtherapie, Opleiding en Consultaie entwickelt. 

Kinder leiden unter sich streitenden Eltern, vor allem wenn der Streit während und nach einer Trennung weitergeht. Und auch die Eltern leiden, sie fühlen sich unverstanden und ohnmächtig, Trauer, Verletzungen und Enttäuschungen führen zu nicht enden wollenden Konflikten. Sie wollen das aus ihrer Sicht Beste für die Kinder und kämpfen dafür – jeder für sich. Dabei entstehen zum Teil sehr unterschiedliche Wahrheiten von Müttern und Vätern. Mit diesen sind die Kinder konfrontiert und geraten zwischen ihnen in die Klemme und in große seelische Not.

Das Programm arbeitet im Multifamiliensetting mit zwei parallelen Gruppen. Die Eltern erleben in einer Gruppe, dass sich andere Mütter und Väter in ähnlich belastenden Trennungssituationen befinden. Die Therapeuten unterstützen die Eltern, in einem Veränderungsprozess konstruktive Schritte und Lösungen zu entwickeln und anzuwenden.

Die Kinder werden in einer parallelen Gruppe unterstützt, entlastende Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Wünsche, Sorgen und Gedanken zu finden, auch ihren Eltern gegenüber. So steht im Mittelpunkt der Arbeit nicht der Paarkonflikt, sondern der Blick wird ganz auf Wohl der Kinder gerichtet.

Zur Anwendung kann es in verschiedenen Kontexten kommen: in der Erziehungsberatung, der Erziehungshilfe als auch in der Kinder- und Jugend Psychiatrie.

Ablauf

  • Ein Vorgespräch mit beiden Eltern zur Information und zum Kennenlernen
  • Ein zweites Vorgespräch mit beiden Eltern über die Entscheidung zur Teilnahme
  • Ein Vorgespräch mit den Kindern zur Information und zum Kennenlernen
  • Ein Informationsabend für das Familiennetzwerk (z. B. mit Großeltern, Partnern, Freunden)
  • Acht Gruppentermine á zwei Stunden zur Durchführung des Programms