Warum eigentlich Potsdam? ¹

Potsdam „Der ewige Vorposten“² Berlins ist längst zu einem beliebten, belebten und lebenswerten Ort geworden, der „erweiterte“ Speckgürtel von Berlin.

Schon den Kurfürst Friedrich Wilhelm soll die kleine Stadt Potsdam an der Havel mit ihren seenartigen Erweiterungen und Umgrenzungen begeistert haben. Mit der Kutsche schon damals in nur einer Tagesreise von Berlin zu erreichen. Mit der S-Bahn oder dem Regio dauert es heute eine halbe Stunde von Hauptstadtmitte zu Hauptstadtmitte. Mit dem Fahrrad oder dem Boot braucht es grad mal 2 – 3 Stunden. Potsdam ist also auf viele Wege gut zu erreichen.

Der Übergang von der königlichen Residenz früherer Fürsten, Kaiser und Könige geht fast unbemerkt in die Großstadt über. Im Südwesten grenzt Potsdam an Berlin. Ein ganz besonderer Übergang ist die Glienicker Brücke auf der zu Zeiten den kalten Krieges regelmäßig Agenten der USA und Sowjetunion ausgetauscht wurden. Auch Tom Hanks wurde schon auf der Brücke gesichtet, der im Spielberg Bridge of Spies – Der Unterhändler, den Agentenaustausch begleitet.

In der Stadt der Schlösser (18 an der Zahl), Parks und Seen trifft preußisch geprägtes Weltkulturerbe auf modernes Schick. Spuren aller zeitgeschichtlichen Epochen lassen sich hier finden, werden wieder errichtet. Im wiederaufgebauten Stadtschloss sitzt der brandenburgische Landtag. Neben Station wie dem Park Sanssouci mit dem gleichnamigen Schloss, dem neuen Palais und dem Schloss Cecilienhof, dem Holländischen Viertel, der Russischen Kolonie Alexandrowka oder den Filmstudios Babelsberg, die schon immer mit internationalen Film- und Fernsehproduktionen glänzten, gibt es auch den Wissenschaftsstandort Potsdam, national und international anerkannt. Mehrere Fachhochschulen, die Universität Potsdam und Filmuniversität Potsdam prägen das Leben der Stadt.

Der andauernde Wiederaufbau der Garnisonskirche, die beim Luftangriff 1945 ausbrannte und vom SED-Regime gänzlich gesprengt wurde, brachte viele kontroverse Diskussionen in die Stadt. Ebenso wie das Mercurehotel, ein Plattenbau aus DDR-Zeiten (1969) der dem Abriss gerade noch entkommen ist. Gleich gegenüber befindet im ehemaligen Reitpferdestall der Preußenkönige das älteste Filmmuseum Deutschlands ganz in der Nähe des Alten Markts , dem Herzstück Potsdams mit römischen Flair. Der markanteste Punk auf dem alten Markt ist die Nikolaikirche, mit einer Aussichtsplattform in 42 Metern Höhe mit einem wunderschönen Ausblick über die Stadt. Daneben das Alte Rathaus, in dem sich heute das Stadtmuseum befindet mit wertvollen Exponaten zur Stadtgeschichte. Gegenüber das Barbarini , das Kunstmuseum im Zentrum Potsdams, Namensgeber ist der Palazzo Barberini in Rom. Zerstört und wiederaufgebaut, maßgeblich unterstützt durch den Mäzen und Software-Unternehmer Hasso-Plattner, der gleich noch eine gemeinnützige Stiftung gründete das Hasso-Plattner-Institut in Babelsberg für Digital Engineering und gemeinsam mit der Universität arbeitet und ausbildet.

Seit 2017 lebt unser jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Mietswohnung am Alten Markt. Natürlich mit Blick auf die Havel und die schöne Freundschaftsinsel, ein beliebter Ort zum Entspannen, Spielen und Ausgangspunkt für Tretbootfahrten.
Die Wasserreiche Stadt mit ihren fast 20 Gewässern kann mit Boot und Schiff erkundet werden. Besonders beliebt ist das alte Dampfschiff Gustav aus dem Jahr 1908.

Kletterparks, der Volkspark auf dem ehemaligen BUGA-Gelände mit der Naturerlebniswelt „Biosphäre“, die Schiffsbauergasse ein vielseitiges Kultur- und Kreativquartier mit dem Hans-Otto-Theater sind nur ein paar Möglichkeiten sich die Zeit in Potsdam zu vertreiben.

Wer Lust zum Shoppen hat besucht die Brandenburger Straße. In vielen Neben- und Parallelstraßen finden sich weitere zahlreiche Geschäfte, manche auch versteckt in ihren Hinterhöfen und nicht zu vergessen die guten kleinen und größeren Restaurants, Bars und Kneipen.
Am westlichen Ende Flaniermeile steht das Brandenburger Tor von Potsdam, das älter ist als das in Berlin und zum Stolz der Potsdamer wohl als Vorbild für das Berliner Brandenburg Tor benutzt wurde.

Die „kleine Schwester“ Berlins steht dem „großen Bruder“ in nichts nach, sie ist nur anders, die Potsdamer würden wohl sagen, die Schönere ☺ …
und Hauptstadt bleibt eben Hauptstadt.

¹ Alles Wissen, das sich in diesem kleinen Überblick über Potsdam befindet, ist auf den Internetseiten zur Stadt Potsdam (www.potsdam.de, www.potsdam-sanssouci.com und www.potsdam-geschichte.de) zusammengefasst und ausführlicher nachzulesen aber auch in selbsterlebten Stadtrundfahrten überliefert worden.

² Die Bücher „Gebrauchsanweisung für Potsdam und Brandenburg“ und „111 Orte in Potsdam, die man gesehen haben muss“ sind außerdem empfehlenswert, weil sie Potsdam auf besondere Art betrachten und Geschichten und Orte preisgeben, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Diese Bücher und weitere Literatur zur Region werde Sie auch vor Ort an unserem Bücherstand am zweiten Tagungstag (Freitag, 8.9.2023) finden.