Interessenvertretung & bundesweites Netzwerk von Einrichtungen und Praktiker:innen der Multifamilientherapie
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Multifamilientherapie e.V. – kurz: BAG MFT – ist eine Interessenvertretung und ein bundesweites Netzwerk von Einrichtungen und Praktiker:innen aus der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, aus dem Bildungsbereich sowie aus klinischen Kontexten.
Uns treibt gemeinsam die Idee an, dass Familien – selbst in prekären und hochbelasteten Situationen – Lösungen aus eigener Kraft entwickeln können, wenn es gelingt, einen sicheren und vertrauensvollen Rahmen für Kommunikation, kreative Ideen und produktive Zusammenarbeit zu gestalten. Wir sind von der Überzeugung geleitet, dass die Arbeit, die Familien miteinander und untereinander leisten, der zentraler Baustein für erfolgreiche und nachhaltig positive Veränderungen sind.
Was aus einer kleinen Gruppe interessierter Menschen entstand, wurde bundesweit zum größten Zusammenschluss von Fachkräften unterschiedlicher Disziplinen mit der Ideen, die Multifamilienarbeit und die Multifamilientherapie zu fördern, Synergien zu nutzen, Überzeugungen zu vermitteln, dass familiäre Kompetenzen konsequent in den Mittelpunkt pädagogischer und therapeutischer Bemühungen zu stellen sind.
Zugleich bildet die BAG MFT die Schnittstelle zu europäischen und internationalen Akteuren, um gemeinsam lernend und forschend eine Wissens- und Erfahrungsplattform zu etablieren, die allen Fachkräften, Organisationen und politischen Handelnden eine Grundlage für eine inhaltliche und systemische Qualitätsentwicklung im Bereich Gesundheit, Bildung und Soziales bietet.
Werte & Vision
Humor, Dynamik, Bewegung
Multifamilienarbeit und Multifamilientherapie bedeuten einen fundamentalen Paradigmenwechsel weg von einer Konzentration auf das Individuum, das einzelne Kind oder den Elternteil als Symptomträger junge/r Patient:in oder Schüler:in und hin zu einem familien-, netzwerk- und (multi)systemorientierten Prozess der Wahrnehmung, Deutung und Lösungsentwicklung. Positive Beziehungs- und Kommunikationsdynamiken, die Befähigung zum wechselseitigen “Mentalisieren”, die Förderung von Neugier und Offenheit für Veränderung, das Experimentieren mit Lösungsideen stehen mehr im Vordergrund als das “Expertenwissen” von Fachkräften. Humor, Dynamik, Bewegung und das aktive Miteinander und Füreinander stehen im Vordergrund.
Das Befreiende und Motivierende der Erfahrung von Selbstwirksamkeit, das Erleben von Selbstwert durch Unterstützung anderer. Das Grundgefühl einer wechselseitigen Solidarität mit neuen Beziehungen stärken Familien und deren Mitglieder auf vielen Ebenen und schaffen bestenfalls Resilienz durch nachhaltig bestehende familiäre, schulische oder nachbarschaftliche Netzwerke.
Der Verzicht auf die Dominanz und Deutungsmacht der professionell Helfenden und die Bereitschaft – auch und gerade der Fachkräfte – Verantwortung konsequent bei den Familien und Adressat:innen zu belassen, erfordert Mut und Beharrlichkeit. Der Gewinn: Selbstbewusste, empowerte Eltern und Kinder, mit der Bereitschaft, Verantwortung für (Not wendende) Veränderungen zu übernehmen.
BAG MFT
Vernetzung innnerhalb der BAG
Wir als BAG MFT haben uns entschieden, sowohl regional als auch thematisch vernetzt miteinander zu arbeiten und um uns und Interessierten die Orientierung zu erleichtern, haben wir Gruppen gegründet, die sich entweder vor Ort engagieren und gegenseitig unterstützen oder an spezifischen Fragestellungen und fachlichen Weiterentwicklungen und Qualitätssicherung/ Forschung arbeiten.
In unsere Fach- und Regionalgruppen sind ausdrücklich alle Interessierten und Praktiker*innen eingeladen und herzlich willkommen!
Das sind unsere Regionalgruppen:
Mitte-Süd: Susanne Brazil, BSBrazil@t-online.de
Mitte-West: Petra Kiehl, petr@kiehl-mft.de
Nord: Thomas Pletsch, thomas.pletsch@iwes-online.info
Nord-Ost: Sabine Dittrich dittrich-sabine@t-online.de, & Cornelia Adolf, adolf@familienanlauf.de
Süd: Uwe Grimmeisen, u.grimmeisen@marienpflege.de
Süd-Ost: Maud Rix, info@multifamilientherapie.de
West: Julian Hommen, Julian.Hommen@cse.ruhr
Nord-West: Heidjer Schwegmann, h.schwegmann@leinerstift.de
Unsere Fachgruppen:
Kinder- und Jugendhilfe: Heider Schwegmann, Stephanie Glaßl
Gesundheit / KJP: Tina Schlüter / Sabine Dittrich
Bildung: Christian Scharfe / Sonja Nellessen
Kidstime: Henner Spierling
Kinder aus der Klemme: Markus Föhl
Forschung: Joachim Köhler
BAG MFT
Der Vorstand
Vorsitzender:
Heidjer Schwegmann
Leinerstift e.V.
Dreeskenweg 6
26629 Großefehn
Stellvertretende Vorsitzende:
Dr. med. Tina Schlüter
Harteneckstraße 32
71640 Ludwigsburg
Beisitzerin:
Cornelia Adolf
FAN FamilienAnlauf e.V.
Wieckerstrasse 3c
13051 Berlin
Beisitzerin:
Sabine Dittrich
Psychologische Beratungspraxis
Badenstr. 15
18439 Stralsund
Beisitzer:
Meik Neumann
AWO Jugend- und Erziehungshilfen – Förderzentrum Lotte Lemke
Peterskamp 21
38108 Braunschweig
Literatur

Familienklasse
Die Familienklasse ist ein präventives Inklusionskonzept im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung, des Verhaltens und Lernens, das in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dieser Band präsentiert die Grundlagen sowie die praktische Umsetzung des Konzepts und bietet einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Enthalten sind Berichte zahlreicher PraktikerInnen, die den Ansatz der Multifamilienarbeit mit großem Engagement und vielfältiger Erfahrung umsetzen. Das Buch beleuchtet die Implementierungsprozesse der Familienklassen im schulischen Kontext und gewährt durch umfassende Interviews Einblicke in die konkrete Durchführung, die Möglichkeiten und die Herausforderungen dieses Konzepts.
Köhler/Wuntke/Blumenthal/Mahlau (Hrsg.)
2025. 144 Seiten mit 7 Abb., 2 Tab., kartoniert, 232mm x 155mm x 11mm
ISBN 978-3-17-043642-8

Handbuch der Multifamilientherapie
„Es ist eine allgemeine Erkenntnis, dass Menschen in Konfliktsituationen für das eigene Problem meist eine eingeengte Sichtweise haben, aber eine hohe Sensibilität für ähnliche Probleme anderer.“ Diese Einsicht stand am Anfang der Multifamilientherapie (MFT), die in den USA und Großbritannien entstanden ist und zuletzt im deutschsprachigen Raum ganz neue Anwendungsbereiche erobert hat, so etwa in der Schul-, der Kinder- und Jugendsozialarbeit.
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Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, Bd.2
Das störungsspezifische Wissen
Schweitzer, Jochen , Schlippe, Arist von
Zehn Jahre nach dem „Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung“ befassen sich Jochen Schweitzer und Arist von Schlippe im zweiten Teil mit dem störungsspezifischen Wissen der systemischen Therapie. Von den schizophrenen Psychosen über Essstörungen und Süchte bis zur Suizidgefährdung, von den Schreibabys über die Lernstörungen bis zur Hyperaktivität, vom Kinderkopfschmerz über den Brustkrebs bis zum Diabetes – Jochen Schweitzer und Arist von Schlippe erläutern die wichtigsten Störungsbilder der Erwachsenenpsychotherapie, der Kinder- und Jugendlichentherapie und der Familienmedizin. …
Kein Widerspruch: Systemisch behandeln nach Störungsbildern.
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Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, 2 Bde.
Grundlagenwissen; Das störungsspezifische Wissen
von Schlippe, Arist , Schweitzer, Jochen
Die limitierte Studienausgabe des „Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung“ von Arist von Schlippe und Jochen Schweitzer umfasst die aktuellen Ausgaben von Band I und II. Beide Bände sind im besten Sinne Lehrbücher: theoretisch fundiert und umfassend, in ihrem Praxisbezug nahe am Alltag der Leser/-innen in den verschiedenen Kontexten von Psychotherapie, Beratung, Sozialer Arbeit, Pädagogik, Coaching und Organisationsentwicklung. Die systemische Therapie und Beratung hat seit Erscheinen der Erstauflage des ersten Bandes 1996 keine grundlegenden Paradigmenwechsel erlebt, dafür aber zahlreiche Innovationen in der Methodik und in den Settings.
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Systemisches Handwerk
Werkzeug für die Praxis
Schwing, Rainer , Fryszer, Andreas
Wer systemisch arbeitet, wird sich mit der Zeit sein Handwerkszeug passend zurechtlegen. Manchmal ist sicherlich auch ein Handbuch erforderlich, in dem man nachschlagen kann, je nachdem, in welchem Zusammenhang und mit wem man es zu tun hat. Ein solcher Werkzeugkoffer ist erst recht für diejenigen nützlich, die das systemische Handwerk erlernen oder in den ersten Gesellenjahren sind. Die beiden Autoren, erfahren als Ausbilder, Berater, Therapeuten und Supervisoren, leiten Schritt für Schritt durch die Phasen systemischer Arbeit: Beobachten, Informationen erfassen und dokumentieren, Aufträge klären, Hypothesen bilden, Ziele definieren; Maßnahmen planen und umsetzen. Das systemische Vorgehen wird so konkret dargestellt, dass es direkt angewendet werden kann. Zahlreiche Fallbeispiele veranschaulichen die Umsetzung in den verschiedenen Feldern psychosozialer Arbeit. Kurze Skizzierungen des theoretischen Hintergrunds runden die Darstellung des jeweiligen „Werkzeugs“ ab. Das beschriebene Vorgehen ist keiner systemischen Richtung verpflichtet, sondern vermittelt schulenübergreifend wertvolles Know-how für alle Arbeits- und Berufsfelder.
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Handbuch Familienklasse: Multifamiliencoaching im Unterricht
Ulrike Behme-Matthiessen, Thomas Pletsch, Kerstin Bock, Andree Nykamp
Lehrerinnen und Lehrer werden vermehrt damit konfrontiert, dass Kinder in der Schule stark herausforderndes Verhalten zeigen, bei dem ihr normales pädagogisches Handwerkszeug häufig nicht mehr ausreichend ist. Ohne die Hilfe anderer Fachkräfte und die Unterstützung der Eltern ist es für diese Kinder schwierig, den Schulalltag zu meistern. Die Familienklasse bietet hier einen neuen Weg, um aus solch schwierigen und symmetrisch eskalierenden Kreisläufen auszusteigen und das Miteinander nachhaltig zu verbessern. Sie könnte sich zukünftig als ein zentraler Baustein in der Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Institutionen der Jugendhilfe erweisen und kann unter aktiver Einbindung der Eltern drohenden Suspendierungen und negativen Entwicklungsverläufen von Schülern entgegenwirken.
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Lehrbuch der Multifamilientherapie Grundlagen, Methoden und Anwendungsfelder
Herausgeber: Behme-Matthiessen, Ulrike, Pletsch, Thomas (Hrsg.)
Springer, Heidelberg 2020
Die Multifamilientherapie (MFT) hat viele Vorteile: Menschen solidarisieren sich, indem sie erleben, nicht allein betroffen zu sein. Sie überwinden eher die schambedingte Isolation, wenn sie bei anderen ähnliche Schwierigkeiten sehen und finden schnell eine sie verbindende gemeinsame Sprache.In diesem Lehrbuch für die Aus- und Weiterbildung in Systemischer Therapie werden theoretische Grundlagen, Arbeitsmethoden und Interventionstechniken sowie die Praxis multifamilientherapeutischen Handelns kompakt und anschaulich dargestellt. Anhand zahlreicher Fallbeispiele, Definitionen, Verständnisfragen und einem Online-Karteikartensatz zum Lernen und Wiederholen geben Expertinnen und Experten einen Einblick in die Arbeit der Multifamilientherapie in unterschiedlichen Kontexten und Einsatzbereichen.
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Praxis Familiengruppe: Materialien zur Multifamilientherapie (Berichte aus der Pädagogik)
Die Eltern-Kind-Gruppentherapie ist ein multifamilientherapeutischer Ansatz, der Eltern und Kindern Begegnungsmöglichkeiten eröffnet, indem sie persönliche und familiäre Themen gemeinsam gestalterisch bearbeiten. Sie verbindet einen erfahrungsorientierten Ansatz mit der Vermittlung von Strategien, setzt dabei am Selbsthilfegedanken an und fördert somit das Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten. Die gemeinsame gestalterische Aktion eröffnet die Möglichkeit, dass Eltern und Kinder sich positiv begegnen und häufig nach langer Zeit wieder einmal miteinander lachen, sich austauschen und miteinander verbunden fühlen. Unterstützt von anderen Eltern und begleitet von den Therapeuten können neue Strategien erarbeitet und ausprobiert werden. Dabei dient die Gruppe als Ideenbörse für gegenseitige Anregungen. Im Austausch mit anderen Eltern können ermutigende und belastende Erfahrungen geteilt und das Zutrauen in eigene Lösungswege gestärkt werden.
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Die Familienklasse: Multifamiliengruppenarbeit in Schulen
von Neil Dawson (Autor), Brenda McHugh (Autor), Eia Asen (Autor)
Verlag Modernes Lernen, 2019
Das Manual beschreibt die Prinzipien und Methoden der Familienklasse. Neben einer ganzen Reihe praktischer Methoden werden sowohl der theoretische Hintergrund als auch die zugrundeliegende pädagogische/therapeutische Haltung beschrieben. Systemisches Denken und Elemente mentalisierungsbasierter Konzepte fließen hier ebenso ein, wie grundlegende Aspekte der Multifamilienarbeit/-therapie. Das Buch verbindet auf diesem Weg ganz praxisnahe konkrete Übungen mit systemisch-lösungsorientierten Techniken der Gesprächsführung, wie dem 5-Schritte Modell. Das Manual bietet eine Leitlinie für die Initiierung von Familienklassen und erläutert grundlegende Ideen für die Zusammenarbeit von Lehrern, Kindern, ihren Eltern und anderen therapeutischen Professionen.
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Handbuch der Multifamilientherapie
„Es ist eine allgemeine Erkenntnis, dass Menschen in Konfliktsituationen für das eigene Problem meist eine eingeengte Sichtweise haben, aber eine hohe Sensibilität für ähnliche Probleme anderer.“ Diese Einsicht stand am Anfang der Multifamilientherapie (MFT), die in den USA und Großbritannien entstanden ist und zuletzt im deutschsprachigen Raum ganz neue Anwendungsbereiche erobert hat, so etwa in der Schul-, der Kinder- und Jugendsozialarbeit.
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