Politik & Verbände
Ihre Anlaufstelle für familienzentrierte Systemqualität
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Multifamilientherapie e. V. (BAG MFT) wurde im März 2014 aus einer Interessensgruppe von Jugendhilfeträgern gegründet und vereint heute über 35 Mitgliedseinrichtungen und eine Vielzahl von Einzelmitgliedern aus Jugendhilfe, Klinik, Schule und psychosozialen Diensten. Unser Ziel ist es, fachliche Qualitätsstandards für multifamiliale Konzepte zu etablieren, Weiterbildungsrichtlinien zu definieren und über eine verbindliche Zertifizierung als Nachweis systemischer Expertise die bestmöglich Wirksamkeit von Angeboten im psychosozialen Arbeitsfeld zu fördern.
Ein starkes Netzwerk für Familienkompetenz
Als bundesweites Netzwerk von Einrichtungen und Praktiker:innen aus Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Bildungsbereich und klinischen Kontexten bündelt die BAG MFT Forschung, Praxis und politische Interessenvertretung. Wir organisieren Jahrestagungen, Arbeitsgruppen und Fachforen, um gemeinsam Methoden zu entwickeln, Synergien zu nutzen und den systemischen Paradigmenwechsel hin zur konsequenten Familienorientierung voranzutreiben.
Qualitätsstandards zur Durchführung der Multifamilientherapie für Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Multifamilientherapie e.V. (BAG MFT)
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Familienzentrierte Hilfe nach SGB VIII
Multifamilientherapie lässt sich rechtlich in bestehende Erziehungshilfen nach den §§ 27–35 SGB VIII integrieren:
Tagesgruppen (§ 32) und Soziale Gruppenarbeit (§ 29) als teilstationäre Settings
Ambulante Familienhilfe (§ 31) als Modul in flexiblen Hilfen
Reine MFT-Gruppen (§ 27 Abs. 3), wenn ein gesondertes Gruppenangebot geschaffen wird
Damit ist die aktive Einbindung von Eltern gesetzlich verankert und bildet die Grundlage für den Paradigmenwechsel von kindzentrierten zu familienzentrierten Prozessen.
Abhängig von den unterschiedlichen Arbeitsfeldern, in denen die Methode der Multifamilientherapie eingesetzt werden kann, gibt es sehr unterschiedliche rechtliche Grundlagen, die auch die Finanzierung regeln. Die unterschiedlichen Modelle sind im Handbuch der Multifamilientherapie im Kapitel 6 nachzulesen.
Vorteile der Integration in kommunale Strukturen
Effiziente Hilfe durch kommunale Verzahnung
- Kosteneinsparungen: MFT-Module in bestehenden Jugendhilfe- und Schulstrukturen reduzieren Verweildauern und senken Fremdplatzierungskosten.
- Sozialraumbudget: Flexible Mittel ermöglichen niedrigschwellige Präventionsangebote in Kitas, Schulen und Quartiersprojekten.
- Synergien mit Bildungseinrichtungen: Familienklassen und schulische Förderangebote profitieren durch geteilte Ressourcen und eine gemeinsame Haltung von Lehrkräften und Jugendhilfe.
- Stärkung lokaler Netzwerke: Vernetzung mit Selbsthilfegruppen, Integrations-Cafés und Jugendzentren fördert nachhaltige Teilhabe.
Materialien & Fakten
Broschüren, Argumentationshilfen & Rechtsgrundlagen
- Factsheet „MFT im SGB VIII“ mit Kurzüberblick zu §§ 27–35
- Finanzierungsleitfaden Jugendhilfe (Regel- und Projektfinanzierung)
- Qualitätsrichtlinien & Zertifikatsanforderungen (DGSF-Standards)
-
Muster-Kooperationsverträge zwischen Jugendamt und freien Trägern
Alle Dokumente stehen als PDFs zum Download bereit und eignen sich als Entscheidungs- und Argumentationshilfen für Haushalts- und Fachausschüsse.
Wie MFT Familien stärkt & soziale Systeme entlastet
- Schnelle Veränderungsprozesse: Familien berichten von ersten Verhaltensänderungen bereits nach wenigen Sitzungen und einer nachhaltigen Verbesserung der Beziehungsqualität
- Netzwerkeffekte: Das Prinzip der „Solidarisierung im Leid“ schafft neue Nachbarschafts- und Selbsthilfeverbindungen, die über den Projektzeitraum hinaus wirksam bleiben
- Kommunale Erfolgsbilanz: Modellprojekte haben in mehreren Kommunen Verweildauern um bis zu 30 % verkürzt und damit Ressourcen für zusätzliche Präventions- und Integrationsangebote freigesetzt.
mehr Informationen:
Literatur

Familienklasse
Die Familienklasse ist ein präventives Inklusionskonzept im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung, des Verhaltens und Lernens, das in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dieser Band präsentiert die Grundlagen sowie die praktische Umsetzung des Konzepts und bietet einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Enthalten sind Berichte zahlreicher PraktikerInnen, die den Ansatz der Multifamilienarbeit mit großem Engagement und vielfältiger Erfahrung umsetzen. Das Buch beleuchtet die Implementierungsprozesse der Familienklassen im schulischen Kontext und gewährt durch umfassende Interviews Einblicke in die konkrete Durchführung, die Möglichkeiten und die Herausforderungen dieses Konzepts.
Köhler/Wuntke/Blumenthal/Mahlau (Hrsg.)
2025. 144 Seiten mit 7 Abb., 2 Tab., kartoniert, 232mm x 155mm x 11mm
ISBN 978-3-17-043642-8

Handbuch der Multifamilientherapie
„Es ist eine allgemeine Erkenntnis, dass Menschen in Konfliktsituationen für das eigene Problem meist eine eingeengte Sichtweise haben, aber eine hohe Sensibilität für ähnliche Probleme anderer.“ Diese Einsicht stand am Anfang der Multifamilientherapie (MFT), die in den USA und Großbritannien entstanden ist und zuletzt im deutschsprachigen Raum ganz neue Anwendungsbereiche erobert hat, so etwa in der Schul-, der Kinder- und Jugendsozialarbeit.
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Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, Bd.2
Das störungsspezifische Wissen
Schweitzer, Jochen , Schlippe, Arist von
Zehn Jahre nach dem „Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung“ befassen sich Jochen Schweitzer und Arist von Schlippe im zweiten Teil mit dem störungsspezifischen Wissen der systemischen Therapie. Von den schizophrenen Psychosen über Essstörungen und Süchte bis zur Suizidgefährdung, von den Schreibabys über die Lernstörungen bis zur Hyperaktivität, vom Kinderkopfschmerz über den Brustkrebs bis zum Diabetes – Jochen Schweitzer und Arist von Schlippe erläutern die wichtigsten Störungsbilder der Erwachsenenpsychotherapie, der Kinder- und Jugendlichentherapie und der Familienmedizin. …
Kein Widerspruch: Systemisch behandeln nach Störungsbildern.
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Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, 2 Bde.
Grundlagenwissen; Das störungsspezifische Wissen
von Schlippe, Arist , Schweitzer, Jochen
Die limitierte Studienausgabe des „Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung“ von Arist von Schlippe und Jochen Schweitzer umfasst die aktuellen Ausgaben von Band I und II. Beide Bände sind im besten Sinne Lehrbücher: theoretisch fundiert und umfassend, in ihrem Praxisbezug nahe am Alltag der Leser/-innen in den verschiedenen Kontexten von Psychotherapie, Beratung, Sozialer Arbeit, Pädagogik, Coaching und Organisationsentwicklung. Die systemische Therapie und Beratung hat seit Erscheinen der Erstauflage des ersten Bandes 1996 keine grundlegenden Paradigmenwechsel erlebt, dafür aber zahlreiche Innovationen in der Methodik und in den Settings.
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Systemisches Handwerk
Werkzeug für die Praxis
Schwing, Rainer , Fryszer, Andreas
Wer systemisch arbeitet, wird sich mit der Zeit sein Handwerkszeug passend zurechtlegen. Manchmal ist sicherlich auch ein Handbuch erforderlich, in dem man nachschlagen kann, je nachdem, in welchem Zusammenhang und mit wem man es zu tun hat. Ein solcher Werkzeugkoffer ist erst recht für diejenigen nützlich, die das systemische Handwerk erlernen oder in den ersten Gesellenjahren sind. Die beiden Autoren, erfahren als Ausbilder, Berater, Therapeuten und Supervisoren, leiten Schritt für Schritt durch die Phasen systemischer Arbeit: Beobachten, Informationen erfassen und dokumentieren, Aufträge klären, Hypothesen bilden, Ziele definieren; Maßnahmen planen und umsetzen. Das systemische Vorgehen wird so konkret dargestellt, dass es direkt angewendet werden kann. Zahlreiche Fallbeispiele veranschaulichen die Umsetzung in den verschiedenen Feldern psychosozialer Arbeit. Kurze Skizzierungen des theoretischen Hintergrunds runden die Darstellung des jeweiligen „Werkzeugs“ ab. Das beschriebene Vorgehen ist keiner systemischen Richtung verpflichtet, sondern vermittelt schulenübergreifend wertvolles Know-how für alle Arbeits- und Berufsfelder.
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Handbuch Familienklasse: Multifamiliencoaching im Unterricht
Ulrike Behme-Matthiessen, Thomas Pletsch, Kerstin Bock, Andree Nykamp
Lehrerinnen und Lehrer werden vermehrt damit konfrontiert, dass Kinder in der Schule stark herausforderndes Verhalten zeigen, bei dem ihr normales pädagogisches Handwerkszeug häufig nicht mehr ausreichend ist. Ohne die Hilfe anderer Fachkräfte und die Unterstützung der Eltern ist es für diese Kinder schwierig, den Schulalltag zu meistern. Die Familienklasse bietet hier einen neuen Weg, um aus solch schwierigen und symmetrisch eskalierenden Kreisläufen auszusteigen und das Miteinander nachhaltig zu verbessern. Sie könnte sich zukünftig als ein zentraler Baustein in der Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Institutionen der Jugendhilfe erweisen und kann unter aktiver Einbindung der Eltern drohenden Suspendierungen und negativen Entwicklungsverläufen von Schülern entgegenwirken.
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Lehrbuch der Multifamilientherapie Grundlagen, Methoden und Anwendungsfelder
Herausgeber: Behme-Matthiessen, Ulrike, Pletsch, Thomas (Hrsg.)
Springer, Heidelberg 2020
Die Multifamilientherapie (MFT) hat viele Vorteile: Menschen solidarisieren sich, indem sie erleben, nicht allein betroffen zu sein. Sie überwinden eher die schambedingte Isolation, wenn sie bei anderen ähnliche Schwierigkeiten sehen und finden schnell eine sie verbindende gemeinsame Sprache.In diesem Lehrbuch für die Aus- und Weiterbildung in Systemischer Therapie werden theoretische Grundlagen, Arbeitsmethoden und Interventionstechniken sowie die Praxis multifamilientherapeutischen Handelns kompakt und anschaulich dargestellt. Anhand zahlreicher Fallbeispiele, Definitionen, Verständnisfragen und einem Online-Karteikartensatz zum Lernen und Wiederholen geben Expertinnen und Experten einen Einblick in die Arbeit der Multifamilientherapie in unterschiedlichen Kontexten und Einsatzbereichen.
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Praxis Familiengruppe: Materialien zur Multifamilientherapie (Berichte aus der Pädagogik)
Die Eltern-Kind-Gruppentherapie ist ein multifamilientherapeutischer Ansatz, der Eltern und Kindern Begegnungsmöglichkeiten eröffnet, indem sie persönliche und familiäre Themen gemeinsam gestalterisch bearbeiten. Sie verbindet einen erfahrungsorientierten Ansatz mit der Vermittlung von Strategien, setzt dabei am Selbsthilfegedanken an und fördert somit das Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten. Die gemeinsame gestalterische Aktion eröffnet die Möglichkeit, dass Eltern und Kinder sich positiv begegnen und häufig nach langer Zeit wieder einmal miteinander lachen, sich austauschen und miteinander verbunden fühlen. Unterstützt von anderen Eltern und begleitet von den Therapeuten können neue Strategien erarbeitet und ausprobiert werden. Dabei dient die Gruppe als Ideenbörse für gegenseitige Anregungen. Im Austausch mit anderen Eltern können ermutigende und belastende Erfahrungen geteilt und das Zutrauen in eigene Lösungswege gestärkt werden.
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Die Familienklasse: Multifamiliengruppenarbeit in Schulen
von Neil Dawson (Autor), Brenda McHugh (Autor), Eia Asen (Autor)
Verlag Modernes Lernen, 2019
Das Manual beschreibt die Prinzipien und Methoden der Familienklasse. Neben einer ganzen Reihe praktischer Methoden werden sowohl der theoretische Hintergrund als auch die zugrundeliegende pädagogische/therapeutische Haltung beschrieben. Systemisches Denken und Elemente mentalisierungsbasierter Konzepte fließen hier ebenso ein, wie grundlegende Aspekte der Multifamilienarbeit/-therapie. Das Buch verbindet auf diesem Weg ganz praxisnahe konkrete Übungen mit systemisch-lösungsorientierten Techniken der Gesprächsführung, wie dem 5-Schritte Modell. Das Manual bietet eine Leitlinie für die Initiierung von Familienklassen und erläutert grundlegende Ideen für die Zusammenarbeit von Lehrern, Kindern, ihren Eltern und anderen therapeutischen Professionen.
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Handbuch der Multifamilientherapie
„Es ist eine allgemeine Erkenntnis, dass Menschen in Konfliktsituationen für das eigene Problem meist eine eingeengte Sichtweise haben, aber eine hohe Sensibilität für ähnliche Probleme anderer.“ Diese Einsicht stand am Anfang der Multifamilientherapie (MFT), die in den USA und Großbritannien entstanden ist und zuletzt im deutschsprachigen Raum ganz neue Anwendungsbereiche erobert hat, so etwa in der Schul-, der Kinder- und Jugendsozialarbeit.
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